Neues Paper von Jana Schütz, Silke Übelmesser, Ronja Baginski & Carmela Aprea veröffentlicht in: European Journal of Political Economy, mit dem Titel: „Pension reform preferences in Germany: Does information matter?“
Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf die umlagefinanzierten Rentensysteme. Um ihre finanzielle Tragfähigkeit zu erhalten sind Reformen notwendig. Doch häufig fehlt dafür die öffentliche Unterstützung. Auf der Grundlage repräsentativer Umfragedaten aus Deutschland führen wir ein Umfrageexperiment durch. Damit können wir untersuchen, ob die Präferenzen für Reformen im Allgemeinen und für spezifische Reformmaßnahmen zunehmen, wenn sich die Befragten das Thema demografischer Wandel bewusst machen oder sie Informationen zum demographischen Wandel erhalten. Wir stellen fest, dass Bewusstsein und Information die wahrgenommene Reformnotwendigkeit signifikant erhöhen. Darüber hinaus erhöht das Bewusstsein die Präferenzen für eine Anhebung des Rentenalters gegenüber anderen Reformmaßnahmen, während die Bereitstellung von Informationen die Präferenzen für Steuersubventionen verringert. Darüber hinaus zeigen wir, wie sich die ursprüngliche Einschätzung des demografischen Wandels auf die Effekte des Experiments auswirken. Da sich die Effekte kaum unterscheiden, wenn wir Bewusstmachen und Informationsbereitsstellung miteinander vergleichen, kommen wir zu dem Schluss, dass es nicht auf die Informationen über den demografischen Wandel ankommt. Vielmehr wirkt sich die Beschäftigung mit den Herausforderungen des Rentensystems auf die Reformpräferenzen aus.
Das Working Paper wurde bereits am 12. Dezember 2022 vorgestellt.